Seit ca. 1968 ist die Rheumatologie ein fester Bestandteil des Klinikum Südstadt Rostock. Prof. Keysser hat den Bereich mit stationärer, teilstationärer und ambulanter Versorgung aufgebaut und stetig weiterentwickelt. Durch die nachfolgenden Leiter Prof. Neeck und Prof. Kneitz wurde das Profil weiter geschärft und die Klinik in Rostock und weit darüber hinaus für Patienten, ärztliche Kollegen und Krankenhäuser sowie Selbsthilfegruppen Anlaufpunkt für rheumatologische Fragestellungen. Neben neuen apparativen Verfahren wurden moderne Therapiemöglichkeiten, auch im Rahmen von Studien, eingeführt und die Aus- und Weiterbildung von vielen Studenten, Fachärzten und Rheumatologen ermöglicht.
Bereits 1992 wurde ein Regionales Rheumazentrum als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft kooperativer regionaler Rheumazentren der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie gegründet, um durch Zusammenarbeit auf nationaler Ebene eine bessere Versorgung von Patienten in unserer Region zu erreichen.
Durch Beitritt zum Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA e.V.) konnte die Versorgungssituation von an rheumatischen Beschwerden erkrankten Patienten unter anderem durch zunehmende Qualitätssicherung und –management verbessert werden. Nach Erfüllung von Mindestzahlen und Vorhalten von Strukturkriterien des Verbandes im Rahmen des KOBRA-Projektes (Kontinuierliches Outcome-Benchmarking in der rheumatologischen Akutversorgung) ist die Rheumatologie am Klinikum Südstadt seit 2012 eine „Zertifizierte Rheumaeinrichtung“ des VRA.
Die stetige Erweiterung des Leistungsangebots durch moderne Diagnostik- und Therapieverfahren, Ausbildung weiterer Fachrheumatologinnen und Fachrheumatologen und konsequente Vernetzung mit klinischen sowie ambulanten Partnern führte unter Leitung von Dr. Norman Görl 2021 zur Ausweisung als Rheumazentrum durch das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns. Dafür sind eine Vielzahl von Qualitätskriterien wie eine bestimmte Facharztanzahl, interdisziplinäre Fallkonferenzen und Fortbildungsangebote, aber auch die Zusammenarbeit mit Selbsthilfeorganisationen sowie die Teilnahme an fachspezifischen Forschungsregistern und wissenschaftlichen Studien erforderlich, die vor allem für chronisch kranke Rheumapatienten eine optimale Versorgung garantieren sollen.
An der größten rheumatologischen Akutklinik des Landes mit eigenem Bewegungsbad werden jährlich ca. 2.500 Rheumapatienten ambulant, teilstationär und vollstationär behandelt. Neben einer Station mit 32 Betten steht den Patienten auch eine zertifizierte Rheumatagesklinik mit 18 Plätzen sowie eine Rheumafachambulanz zur Verfügung. Betreut werden Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren. Dafür arbeiten Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin und Rheumatologie, qualifizierte rheumatologische Fachpflegekräfte sowie Physio- und Ergotherapeuten, der Sozialdienst und Psychotherapeuten fachübergreifend zusammen.