Das Wirbelsäulenzentrum am Klinikum Südstadt Rostock hat Ende 2024 erfolgreich die Erstzertifizierung als Wirbelsäulenspezialzentrum durchlaufen. Die Zertifizierung erfolgte nach den strengen Richtlinien der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) und ist nun für vier Jahre gültig. Damit erfüllt das Zentrum höchste Qualitätsstandards in der Versorgung von Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen. Aufgrund der demografischen Entwicklung nehmen Erkrankungen am Bewegungsapparat stark zu.
Die Zertifizierung stellt sicher, dass Patienten am Klinikum Südstadt Rostock nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit modernsten Methoden behandelt werden. Sie umfasst umfassende Behandlungsstandards, hohe Sicherheitsmaßstäbe und kontinuierliche Qualitätskontrollen. Seit 2017 können sich deutsche Kliniken nach den Vorgaben der DWG als Wirbelsäulenzentrum zertifizieren lassen. Grundlage dafür ist die Teilnahme am Deutschen Wirbelsäulenregister, das zur Qualitätssicherung und Versorgungsforschung dient. „Die Erstzertifizierung als Wirbelsäulenspezialzentrum bestätigt unseren hohen Anspruch an Qualität und Patientensicherheit. Unsere Patienten können sich darauf verlassen, dass sie bei uns nach den neuesten medizinischen Standards behandelt werden“, betonte Dr. Sascha Mann, Chefarzt der Abteilung Wirbelsäule in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Südstadt Rostock.
Seltene Spezialoperationen sollen Beweglichkeit erhalten
Das Wirbelsäulenzentrum am Klinikum Südstadt Rostock verfügt über ein breites Behandlungsspektrum, das komplexe Eingriffe bei degenerativen Erkrankungen, Traumata, Entzündungen, Tumoren und Fehlstellungen umfasst. Das erfahrene Ärzteteam berät darüber hinaus viele Patienten, die bereits an der Wirbelsäule operiert wurden, und führt bei Bedarf sogenannte Revisionseingriffe durch. Im vergangenen Jahr wurden am Klinikum Südstadt Rostock 640 größere Operationen mit anschließendem stationärem Aufenthalt und 190 ambulante Eingriffe an der Wirbelsäule durchgeführt. Ein besonderer Fokus des Wirbelsäulenzentrums liegt auf der endoskopischen Wirbelsäulenchirurgie. Nahezu alle Bandscheibenvorfälle und die meisten Verengungen des Wirbelkanals können so wesentlich risikoärmer entfernt und schonender behandelt werden.
Aufgrund der demografischen Entwicklung mit immer mehr älteren Menschen nehmen Erkrankungen am Bewegungsapparat stark zu. Allerdings profitieren Patienten aller Altersgruppen vom Know-how des Ärzteteams am Wirbelsäulenzentrum, das auch seltene Spezialeingriffe beherrscht, wie beispielsweise die ventrale Versorgung der lumbalen Wirbelsäule.
Darunter versteht man eine chirurgische Technik, bei der der Zugang zur Lendenwirbelsäule von vorne, also durch den Bauchraum (ventral = „bauchwärts“), erfolgt. Diese Methode wird in der Regel genutzt, um spezifische Probleme in der Lendenwirbelsäule (lumbalen Wirbelsäule) zu behandeln, etwa Bandscheibenprothesen, Fusionen oder die Stabilisierung von Wirbeln.
Der Ersatz der lumbalen Bandscheibe durch den Bauchraum ist sehr kompliziert und erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und Expertise. Daher werden die meisten Patienten mit einer Erkrankung der Bandscheibe über den Rücken (dorsal) operiert und häufig mit einem Schrauben-Stab-System versteift. Die Bandscheibenprothese zielt jedoch gerade bei jüngeren Patienten auf den Erhalt der Bewegung im betroffenen Segment ab.
„Das Leistungsspektrum des Wirbelsäulenzentrums am Klinikum Südstadt wird laufend weiterentwickelt, mittels innovativer Verfahren, modernster Technik und der Robotertechnologie“, so Chefarzt Dr. Sascha Mann. „Grundsätzlich legen wir sehr viel Wert auf das Zusammenwirken im interdisziplinären Team, um unsere Patienten ganzheitlich erfolgreich behandeln zu können. An einer Genesung sind oftmals viele medizinische Berufsgruppen und Fachdisziplinen beteiligt.“
Die Erkrankungen der Wirbelsäule
Wirbelsäulenerkrankungen werden zwischen degenerativen, entzündlichen und unfallbedingten Erkrankungen unterschieden. Bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen kommt es zu Veränderungen an Muskeln, Bändern, Wirbelgelenken, Wirbelkörpern und Bandscheiben, die dann eine Einengung des Spinalkanals zur Folge haben. Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen umfassen Entzündungen der Bandscheiben und Wirbelkörper und können wie Unfälle zu Fehlstellungen der Wirbelsäule führen. Dabei können eine Rückenmarksverletzung oder Einengung des Spinalkanales neurologische Ausfälle wie Lähmungen verursachen.
Der Bandscheibenvorfall ist eine der häufigsten und bekanntesten Wirbelsäulenerkrankungen. Bandscheiben funktionieren wie ein Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Verrutschen sie oder funktionieren sie nicht mehr richtig, drücken sie auf die Nervenfasern und lösen teils heftige Schmerzen aus.
Weitere Informationen unter www.dwg.org und www.cert-iq.de
Klinikum Südstadt Rostock
Eigenbetrieb der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
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