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04.04.2023

1.617 Patienten in zehn Jahren zertifiziertes Darmkrebszentrum am Südstadtklinikum

Rechtzeitige Vorsorge kann bösartige Tumorerkrankungen und viel Leid verhindern


Als Koordinator des Darmkrebszentrums ist Dr. Holger Steffen für die Behandlungsqualität bei Darmkrebserkrankungen sowie deren Auswertung verantwortlich. (Foto: Joachim Kloock)

Gudrun Schönstein ist froh, rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung gegangen zu sein. Die Rostockerin gilt als geheilt und genießt ihren Ruhestand, hier im Gespräch mit Dr. Holger Steffen. (Foto: Joachim Kloock)

Das Darmkrebszentrum am Klinikum Südstadt Rostock wurde am 9. April 2013 von der Deutschen Krebsgesellschaft erstzertifiziert. Seitdem werden Patienten mit einem Darmkrebsbefund nach modernsten medizinischen Leitlinien erst- oder nachversorgt. Im Zeitraum von 2012 bis 2022 sind in dem Rostocker Zentrum insgesamt 1.617 Patienten behandelt worden. Damit zählt das Darmkrebszentrum der Hanse- und Universitätsstadt zu den größten Einrichtungen dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern.
„Die strukturierte Arbeitsweise als zertifiziertes Zentrum nach wissenschaftlichen Vorgaben hat unser Darmkrebszentrum und alle beteiligten Spezialisten besser gemacht und die Heilungschancen für unsere Patienten erheblich erhöht“, betonte der Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Professor Dr. Kaja Ludwig. „Wissenschaftliche Studien sowie die Auswertung von Krankenkassendaten haben eindeutig belegt, dass die Behandlung von Krebserkrankungen in zertifizierten Zentren die Genesungsperspektive bei einer geringeren Sterblichkeitsrate verbessert.“

Rostockerin besiegt Darmkrebs dank frühzeitiger Vorsorge
Das sogenannte kolorektale Karzinom (Dickdarmkrebs) ist mit mehr als 70.000 Neuerkrankungen sowie etwa 30.000 Todesfällen pro Jahr eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland. Um eine flächendeckende und hochwertige Betreuung der Patienten zu erreichen, werden Zentren gebildet, die sich mit der Vorsorge, möglichst frühzeitigen Erkennung und erfolgreichen Behandlung des Dickdarmkrebses befassen.
„Darmkrebs gehört zu den wenigen Tumorerkrankungen, die wir heilen können, bevor es zum Ausbruch kommt“, betonte Dr. Holger Steffen, der das Darmkrebszentrum seit 2015 als Koordinator leitet. „Deshalb sollte jeder ab dem 50. Lebensjahr und bei einer erblichen Vorbelastung noch eher regelmäßig zur Darmspiegelung gehen. Auf diesem Weg kann viel unnötiges Leid verhindert werden.“

Diesen Grundsatz hat auch Gudrun Schönstein beherzigt. Aufgrund ihrer familiären Vorbelastung hat sie frühzeitig eine Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen. Im Jahr 2007 wurde dabei bei der Rostockerin Dickdarmkrebs diagnostiziert. Nach einer Operation mit anschließender Chemotherapie galt die damalige Mitarbeiterin der Universitätsmedizin Rostock als geheilt. Im Rahmen der regelmäßigen Nachsorge wurde jedoch 2010 ein Schatten auf ihrer Lunge entdeckt. Die Neuerkrankung mit Metastasen im fortgeschrittenen Stadium konnte ebenfalls durch eine Operation am Südstadtklinikum behandelt werden. Gudrun Schönstein konnte die Krankheit ein zweites Mal besiegen, ist gesund und genießt inzwischen mit ihrer Familie den Ruhestand, wird aber weiterhin vorsorglich in der onkologischen Fachambulanz betreut.

Wöchentliche Tumorkonferenzen für die bestmögliche Therapie
Am Klinikum Südstadt finden wöchentlich gemeinsame interdisziplinäre Tumorkonferenzen mit allen Beteiligten statt, in der leitliniengerecht auf der Grundlage der persönlichen Situation für jeden Patienten ein individueller Behandlungsplan erarbeitet wird. An den Konferenzen nehmen rund 30 Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen Chirurgie, Innere Medizin, Onkologie, Gastroenterologie, Radiologie, Pflege, Psychologie und in Kooperation mit der Universitätsmedizin Rostock aus der Strahlenmedizin teil. Die Aufnahmen und Behandlungspläne können in Großformat an der Wand diskutiert werden. Gleichzeitig dient der Fachaustausch der Ausbildung der künftigen Mediziner. „In der Regel werden jede Woche 50 bis 60 Patienten nach strukturierten Vorgaben besprochen“, so Koordinator Dr. Holger Steffen. „Etwa 20 Prozent aller Erkrankungen entfallen auf Nachsorgepatienten bzw. Patienten mit wiederholter Krebsdiagnose.“

Im Anschluss werden notwendige stationäre Untersuchungen oder Behandlungen am Klinikum organisiert. Für alle ambulanten Maßnahmen erfolgt die Betreuung entweder durch die niedergelassenen Kooperationspartner oder alternativ in der Onkologischen Tagesklinik des Südstadtklinikums.
„Unser Ziel ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit in dem Netzwerk von Kliniken und Fachabteilungen des Klinikums sowie mit anderen Krankenhäusern und Praxen im Interesse unserer Patienten noch effektiver zu gestalten und zu optimieren. Im Zentrum profitieren wir von der Weiterentwicklung der Diagnostik-, Therapie- und OP-Verfahren sowie wirksameren Medikamenten. Inzwischen können wir notwendige Darmkrebseingriffe noch minimalinvasiver, gewebeschonender und präziser mit dem OP-Robotersystem DAVINCI durchführen.“

Zertifizierungen Darmkrebszentrum
www.kliniksued-rostock.de/fileadmin/media/4_kliniken/zentren/zertifikate/2021/_dz283-2021_zertifikat-A1__241008-211006_.pdf

 

 

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