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23.03.2020

Musiktherapie, eine Verwandlung von Leid in Lebendigkeit, am Klinikum Südstadt Rostock


Jan-Christin Walter (Musiktherapeutin) mit Polychord (Musikinstrument)

Der Verdacht auf eine Krebs- oder Bluterkrankung ist für die Betroffenen meist mit großer Sorge und Ängsten verbunden. Nach umfassender Diagnostik und ausführlicher Beratung bietet die Klinik für Innere Medizin III unter Leitung von Chefärztin Dr. med. Beate Krammer-Steiner im Rahme der Palliativmedizin Patienten eine individualisierte und ganzheitliche Therapie auf der Basis aktueller Standards und Leitlinien an. Die Palliativmedizin bedeutet übersetzt umhüllen bzw. ummanteln. „Das bedeutet nicht nur die Linderung von Schmerzen oder Symptomen. Wir bieten unsere Hilfe auch bei seelischen und geistigen Problemen an ebenso wie bei der Lösung von sozialen Problemen oder praktischen Fragen. Das Ziel ist es, nach einem ganzheitlichen Konzept zu behandeln, wobei der kranke Mensch in seiner aktuellen körperlichen und seelischen Verfassung im Zentrum steht“, so Dr. Krammer-Steiner.

Dank großzügiger Spender arbeitet Jana-Christin Walter, Musikerin und studierte Musiktherapeutin, seit 9 Jahren mit Patienten, die an Tumorerkrankungen leiden, in der Klinik für Innere Medizin III am Klinikum Südstadt Rostock. Für die studierte Musikern und Musiktherapeutin steht Menschlichkeit im Mittelpunkt der Musiktherapie. Dabei arbeitet sie eng mit den ärztlichen und therapeutischen Kollegen der Klinik wie den Ärztinnen Dr. med. Beate Krammer-Steiner und Antje Engelmann sowie der Palliativkoordinatorin Lucienne Weidner-Zellner zusammen.

Pro Woche behandelt Jana-Christin Walter 6 Patienten mit Tumorerkrankungen sowie Patienten, bei denen keine Heilung mehr möglich ist. Mit Hilfe verschiedener Musikinstrumente wie dem Polychord oder einer großen Klangschale schenkt sie schwerst kranken Patienten Entspannung, hilft Ängste abzubauen und in eine innere Ruhe zu kommen. Ihr Ziel ist es, mithilfe der Musiktherapie das Leid der Patienten in ein Stück Lebendigkeit zu verwandeln. Sie geht dabei in ihrer Musiktherapie auf die Gefühlslage der Patienten ein und hilft ihnen, gesammelte negative  Lebenserfahrungen zu verarbeiten. Dabei geht es ihr darum, den Patienten seelisch in eine innere Harmonie zu bringen. „Im Zentrum meiner Arbeit steht das, was der betroffene Patient sich wünscht“, erklärt die Musiktherapeutin. Es geht darum, so früh wie möglich, mit der Musiktherapie bei den Betroffenen beginnen“, so Jana-Christin Walter. „Mein Ziel ist es, den Patienten mit sich soweit in Einklang zu bringen, damit er mit sich Frieden schließen kann und ihm dafür innere Bilder zu bieten, um ihn auf der seelischen Ebene ein Stück zu begleiten.“ Mit Hilfe der Musiktherapie findet sie Farben, um zu entspannen und das Bewusstsein der Patienten zu beruhigen. So vermittelt sie zum Beispiel das Bild eines blauen Himmels oder den Duft einer reifen Zitrone. Patienten staunen dann oft, wie plastisch sie das doch empfinden können, wenn sie sich nur der Musiktherapie widmen und andere Außenreize mit Hilfe der Therapie ausschalten können.
Frau Walter hilft Betroffenen, bei sich anzukommen und sich nicht mehr gegen die aktuelle Situation zu wehren. Sie ist behilflich dabei, das Leid der Betroffenen aufzufangen und in ein Stück Lebendigkeit zu verwandeln. „Die künstlerische Therapie knüpft an die vorhandenen Ressourcen der erkrankten Menschen an und gibt Hilfe zur Selbsthilfe“, so die Musiktherapeutin.



Ansprechpartner:
Dr. Gesine Selig
Pressesprecherin
Klinikum Südstadt Rostock
E-Mail: <link>gesine.selig@kliniksued-rostock.de
Tel.: +49 (0) 381 4401 7007



Rostock, 17.03.2020