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01.06.2022

Ein eigenständiges Südstadtklinikum ist unverzichtbar für die Akutversorgung in der Region

Erfolgreiche medizinische Versorgungsstrukturen dürfen nicht gefährdet werden


Aus Medienberichten geht hervor, dass vom Wissenschaftsministerium MV ein Gutachten einer Expertenkommission unter Leitung von Professor Dr. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité Berlin, zu den Universitätsklinika Greifswald und Rostock in Auftrag gegeben worden ist. In diesem Zusammenhang wird in den Medien auch immer über die Zukunft von Kliniken in kommunaler und privater Trägerschaft in MV spekuliert.

„Wir kennen das Gutachten des Wissenschaftsministeriums und auch die Intention zu der Beauftragung nicht und bedauern sehr, nicht in die Analyse mit einbezogen worden zu sein“, sagte Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath. So entstehe jetzt der Eindruck, ein von der Bevölkerung überregional anerkanntes und seit Jahren erfolgreich funktionierendes kommunales Klinikum soll in Frage gestellt werden.
„Dies löst Sorgen in der Bevölkerung aus, insbesondere bei den Patienten, den Beschäftigten und deren Familien“, erklärte der für das Klinikum Südstadt Rostock zuständige Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung und erste Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Dr. Chris von Wrycz Rekowski. „Ein eigenständiges Südstadtklinikum ist unverzichtbar für eine qualitativ hochwertige Akutversorgung in der Region. Die seit Jahren erfolgreiche medizinische Arbeit und auch die geschaffene leistungsstarke Infrastruktur am Klinikum Südstadt werden wir in den noch zu führenden Verhandlungen im Interesse der Rostockerinnen und Rostocker gebührend schützen. Für das Land und die Stadt gilt es für eine weitere Stärkung der Regiopole Rostock gemeinsam beide Standorte zu entwickeln und die Herausforderungen der Zukunft zielorientiert anzugehen“, so der Senator.

Geburtsklinik und Frühchenversorgung laufen auf hohem Niveau
Eine aus einer unnötig erzeugten Diskussion über eine mögliche Fusion der beiden – aktuell ob ihrer Größe, Strukturen und Aktivitäten - sehr unterschiedlichen Rostocker Klinikstandorte entstehende undurchsichtige Lage könnte kontraproduktiv für die weitere Entwicklung in Rostock wirken. „Angesichts der vielfältigen Bemühungen und hohen Investitionen am Klinikum Südstadt, unter anderem mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums und der Stadt wird ersichtlich, dass der Standort am Südring weiter erfolgreich ausgebaut und fit für die Zukunft gemacht werden soll“, hob der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Jan P. Roesner hervor. „Insbesondere sorgen wir uns bei dieser Debatte um unsere funktionierende Universitätsfrauenklinik und Poliklinik am Klinikum Südstadt mit rund 3.000 Geburten jährlich sowie die daran angebundene Neonatologie am Standort der Südstadtklinik, die jeweils zu den größten bundesweit zählen und auf hohem Niveau arbeiten“, so Roesner.
„Darüber hinaus sind wir enttäuscht, dass unsere seit 2008 langjährigen und sehr intensiven Anstrengungen auch gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der Unimedizin Rostock für ein Eltern-Kind-Zentrum weiterhin auf keine nachhaltige und dem Patientenwohl geschuldete Resonanz stoßen. Das Eltern-Kind-Zentrum, dass alle medizinischen Fachdisziplinen für Familien mit Kindern und Frauen unter einem Dach vereint, hätte schon längst den Betrieb aufnehmen können“, machte Roesner deutlich.

Fusionen selten eine gute Lösung
Bundesweit und auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es ausreichend Beispiele, die sehr eindrucksvoll belegen, dass Fusionen keine Lösungen sind, defizitäre universitäre Einrichtungen zu sanieren und besser zu machen. „Es bleibt zu hoffen, dass das Gutachten vor allem Vorschläge enthält, die derzeit offensichtlich nicht ausreichend effektiven Strukturen der beiden Uniklinika zu verbessern“, so Vollrath. Ein Blick nach Schleswig-Holstein - welches mit annähernd 3 Millionen Einwohnern fast doppelt so viele Einwohner und Patienten zählt - zeigt, dass eine Bündelung von Synergien der beiden universitären Standorte in Lübeck und Kiel sowohl in Hinblick auf Forschung und Lehre in Verbindung von Mindestmengen erfolgreich sein kann und im vergleichbar großem Lübeck bzw. Kiel noch jeweils zwei bis drei weitere akutversorgende Häuser die allgemeine Patientenversorgung ausfallsicher gestalten.

„Die stationäre Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in MV – das Kerngeschäft von allen Krankenhäusern - wird im Gesundheitsministerium MV unter Einbeziehung aller Träger und Eigentümer der einzelnen Krankenhäuser koordiniert“, unterstrich der Verwaltungsdirektor. „Wenn es um die Weiterentwicklung des Gesundheitsstandortes Rostock geht, muss dieser Dialog zwischen allen Beteiligten auf Augenhöhe, fair und im gegenseitigen Respekt unter Anerkennung der erfolgreich funktionierenden Strukturen für die Patientenversorgung geführt werden.“

 

 

 

Klinikum Südstadt Rostock
Eigenbetrieb der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Südring 81, 18059 Rostock
Verwaltungsdirektor: Steffen Vollrath
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Jan Roesner
Pflegedirektorin: Ilka Diening

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