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27.11.2014

"BABYs! Kleines Wunder - großes Glück“ – Sondersendungen aus Rostock


Alle 45 Sekunden wird in Deutschland ein Baby geboren. Für viele Paare ist es der schönste Moment im Leben, wenn ihr Kind endlich da ist. Die werdenden Eltern erleben vor, während und auch nach der Geburt eine emotionale Achterbahnfahrt: Hoffnung, Freude, Sorgen und Ängste wechseln sich in diesem außergewöhnlichen Moment ab. Doch nicht immer läuft alles unkompliziert ab. Bei manchen Schwangeren setzen die Wehen lange vor dem errechneten Termin ein und sie müssen stationär beobachtet werden, manche Geburten verlaufen schwierig, Kinder kommen zu früh zur Welt und manche Babys sind noch so klein, dass sie nicht ohne die Hilfe der Kinderärzte leben können. Wiederum andere sind nicht gesund, wenn sie das Licht der Welt erblicken.

Am 3.12.14 und am 10.12.14, jeweils um 20.15 Uhr auf RTL 2, wird in den beiden Sondersendungen der zweiten Staffel der Reihe "BABYs! Kleines Wunder - großes Glück" der Alltag in der Frühchen-Intensivstation des Klinikums Südstadt Rostock gezeigt.

„Die beiden Dezember - Folgen haben einen dokumentarischen Ansatz und unterscheiden sich daher von den bereits bekannten Beiträgen der Reihe über die Rostocker Babys und ihre Eltern.“ berichtet der stellvertretende Verwaltungsdirektor des Klinikums Südstadt Birger Birkholz, der das Drehteam der Kölner Produktionsfirma sagamedia von der Planung bis zur Fertigstellung der Beiträge begleiten konnte.

"Die Resonanz auf die Rostocker Folgen und die Anteilnahme an den erzählten Patientengeschichten der Sendereihe war in unserer Hansestadt und aus dem gesamten Bundesgebiet sehr groß. Für unser Klinikum und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die beiden Sondersendungen  ein wunderbares Zeitdokument sein, das noch lange nachwirken wird." so Birkholz weiter.

Im Klinikum Südstadt Rostock werden pro Jahr ca. 3000 Kinder geboren. Die Geburtsklinik der Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt Rostock zählt damit zu den größten Entbindungskliniken Deutschlands. Die erste Staffel der Doku-Reihe „BABYs! Kleines Wunder – großes Glück“ wurde deshalb ausschließlich in Rostock gedreht, war im Herbst 2012 bzw. Frühjahr 2013 zu sehen und erreichte bis zu 9,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Die neue Staffel begann am 6. August 2014.

 

Sondersendung Frühchen-Intensivstation 1

Frühcheneltern stürzen meist ziemlich unvorbereitet in ihre neue Rolle. Statt kuscheliger, unbeschwerter Stunden, die das Familienglück komplett machen sollen, finden sich die frischgebackenen Eltern in einem Szenario aus Hygienevorschriften, Kabelgewirr und Maschinen wieder.

Die Schwangere Anna hat genau dies bei der Geburt ihrer ersten Tochter erlebt.  Inzwischen erwartet die angehende Krankenschwester ihr zweites Kind. Es sind noch 11 Wochen bis zum ausgerechneten Geburtstermin, als sie mit Luftnot in Klinikum Südstadt Rostock eingeliefert wird. Die 25-Jährige leidet unter einem angeborenen Herzfehler. Jetzt hat sie Angst, dass auch ihre zweite Tochter als extremes Frühchen auf die Welt kommt. In der 33. Schwangerschaftswoche entscheiden die Rostocker Ärzte, ihre Tochter per Kaiserschnitt zu holen.  Die kleine Helene ist 1.970 Gramm schwer und entwickelt sich gut. Doch bevor das Frühchen offiziell entlassen werden kann, muss die Kleine ins Schlaflabor der Rostocker Klinik. Mutter Anna ist sich sicher, dass alles ok ist. Doch sie erlebt eine Überraschung.

Auf der Frühchen-Intensivstation versorgen der leitende Oberarzt Dr. Seeliger und Schwester Birgit den kleinen Bjarne. Das Frühchen ist mit 490 Gramm in der 23. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen. In Deutschland sind die Ärzte erst ab der 24. Woche gesetzlich verpflichtet,  alles zu tun, um das Frühgeborene zu retten. Vorher entscheiden die Eltern. Für Bjarnes Eltern, Kirsten und Mike, war dies keine Frage. Das ‚Hand voll Leben’ ist ihr ‚Wunsch-Wunsch-Kind’. Der Rostocker Oberarzt Dr. Seeliger stimmt den Eltern zu: ’Wenn ein Kind Lebenswillen zeigt, hat es auch ein Recht auf Leben.’  Der winzige Bjarne hat immer wieder Hirnblutungen, eine der häufigsten Risiken bei extremen Frühgeborenen. Der Zustand des Jungen ist immer wieder kritisch, aber er überlebt.  „Also wüsste man nicht, dass er diese Hirnblutungen gehabt hat auf beiden Seiten, würde man es eigentlich nicht mehr sehen. Kein Vergleich zu dem, wie es war. Also das ist wirklich erstaunlich wie er sich entwickelt hat“ sagt die Ärztin Isabel Kletzin bei seiner Entlassung.

Die 20-jährige Juliane wurde mit dem Krankenwagen 12 Wochen vor Entbindungstermin ins Klinikum Südstadt Rostock  gebracht. In so einer frühen Woche zählt jeder Tag. 3 Tage später entscheidet sich das Ärzteteam rund um den Chefarzt der Neonatologie, Dr. Dirk Olbertz, für einen Notkaiserschnitt. Wenn ein Kind in der 29. Schwangerschaftswoche geboren wird, ist es ein Extrem-Frühchen, bei dem die Ärzte ein Gewicht unter 1.500 Gramm erwarten. Der kleine Elias kommt mit nur 1.350 Gramm auf die Welt. Trotzdem entwickelt er sich nach der Geburt gut, atmet selbstständig und nimmt zu. Als plötzlich ein Leistenbruch festgestellt wird, bricht für die junge Alleinerziehende Juliane eine Welt zusammen - obwohl dies ein Routine-Eingriff bei Frühchen ist. Auch für die Ärzte ist es eine Belastung, den Eltern negative Nachrichten zu überbringen, beschreibt uns die Rostocker Fachärztin Frau Dr. Kolax: „Man muss sehr sensibel sein. Man muss ihnen Zeit geben, damit sie das verarbeiten können. Im Nachhinein ist es wichtig, dass man die Eltern betreut um Ihnen die Ängste zu nehmen“.

 

Sondersendung Frühchen-Intensivstation 2

60.000 Babys  kommen jedes Jahr in Deutschland als Frühgeborene zur Welt.  Babys, die ohne den Einsatz der modernen Medizin nicht überleben können. Im Klinikum Südstadt Rostock liegt seit drei Wochen Isabell.  Die 25 Jährige ist in der 32. Schwangerschaftswoche. Sie hat Bluthochdruck und Diabetes, es besteht gesundheitliche Gefahr für sie und ihren ungeborenen Sohn, der Jonas heißen soll.  Um der Schwangeren die Angst zu nehmen,  zeigt ihr der Chefarzt der Neonatologie, Dr. Dirk Olbertz,  die Intensivstation für Frühgeborene.  Das Klinikum Südstadt ist als sogenanntes Level 1-Zentrum eingestuft: Auf der Frühgeborenen-Intensivstation kommt die modernste Beatmungs-, Überwachungs- und Infusionstechnik zum Einsatz und so wird die Intensiv-Betreuung der kleinen Patienten mit der höchstmöglichen Sicherheit gewährleistet. Zwei Wochen später entscheiden die Rostocker Ärzte Jonas per Kaiserschnitt zu holen. Nur 1.550 Gramm wiegt der kleine Junge. Bei der Erstversorgung ist Oberarzt Dr. Ralf Seeliger mit dem Zustand des kleinen Jonas dennoch zufrieden, er braucht zwar eine Atemhilfe, aber das ist für ein Frühgeborenes nicht ungewöhnlich.

Die schwangere Diana wurde mit Blutungen per Rettungshubschrauber ins Klinikum Südstadt Rostock gebracht. Die 35-jährige erwartet ihr drittes Mädchen, doch es sind Komplikationen aufgetreten. Ihr Baby soll erst in 15 Wochen zur Welt kommen, aber eine teilweise Ablösung der Gebärmutter gefährdet die optimale Versorgung von Dianas ungeborenem Kind. Nur vier Tage nach der Einlieferung ist ein Not-Kaiserschnitt bei ihr nicht mehr zu vermeiden. Die kleine Amila wiegt nur 630 Gramm. Sie ist ein Extrem-Frühchen, das die ersten Lebensmonate im Inkubator medizinisch versorgt werden wird. „Bei einem Frühgeborenen von unter 25 Schwangerschaftswochen sind unreifebedingt alle Organfunktionen beeinträchtigt, insbesondere die Atem-Herz-Funktionen“, erklärt Chefarzt Dr. Dirk Olbertz.  Diana hat schon zwei gesunde Kinder zur Welt gebracht hat, sie wurde von den Ärzten über alle möglichen Komplikationen aufgeklärt. Dennoch bleibt die Hoffnung. ´Eine Hand voll Leben. Die schafft das schon.“Extreme Frühgeburten können heute medizinisch schon vielfach behandelt werden, aber etwa ein Drittel dieser Frühchen wächst mit Beeinträchtigungen auf.“  Doch Oberarzt Dr. Ralf Seeliger Einschätzung ist abwartend positiv: „ Auch unreife Kinder können uns zeigen, dass sie einen Lebenswillen haben. Das zeigt uns, das Kind will einfach. Und dann machen wir natürlich alles, um das Leben von so einem Kind zu retten.“ Ungewiss ist noch, wie viele Monate Amila im Krankenhaus bleiben muss. Mutter Diana und Papa Torsten werden sich in dieser Zeit intensiv um ihr Frühchen kümmern.

Auch die Zwillinge Vanessa und Emma kamen als Frühgeborene zur Welt, in der 31. Schwangerschaftswoche. Neun Wochen zu früh. Alle Kinder unter1500 Gramm Geburtsgewicht werden im Klinikum Südstadt Rostock in der Sprechstunde für Früh- und Risikogeborenen in den ersten zwölf Monaten von Chefarzt Dr. Olbertz regelmäßig nachuntersucht. Sieben Wochen wurden die beiden Mädchen nach ihrer Geburt auf der Neugeborenen-Intensivstation behandelt. Die Eltern Kerstin (28) und Martin (32) werden diese Zeit nie vergessen. „Man hat viel gegrübelt und viel gehofft, dass alles gut läuft“, sagt die Mutter heute, ein Jahr später. Chefarzt Dr. Dirk Olbertz ist zufrieden mit der Entwicklung der Kinder. „Die beiden haben sich prächtig entwickelt.(…)Das Allerschönste ist die Dankbarkeit der Eltern für das, was wir hier leisten und die spüren wir jeden Tag, und wenn man sieht, wie sehr kleine Kinder sich eben doch sehr gut entwickeln können, dann sind wir eben auch stolz darauf.“