Unser Leitbild
Brustkrebs und dessen Vorstufen, sog. In-situ-Karzinome, stellen mit über 72000 Neuerkrankungen pro Jahr eine der häufigsten Krebserkrankungen der Frau dar und machen mindestens ein Viertel aller neudiagnostizierten Krebserkrankungen der Frau aus. Allerdings sind nicht nur Frauen von der Diagnose betroffen. So konnten im Jahr 2009 in den Krebsregistern in Deutschland über 500 Neuerkrankungen bei Männern erfasst werden (Statistische Angaben lt. DKFZ und ZfKD). Während die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen im männlichen Kollektiv annähernd konstant zu sein scheint, wurde im weiblichen Kollektiv für 2012 laut Schätzungen des Deutschen Krebsregisters noch eine Zunahme der Ersterkrankungen erwartet. In seltenen Fällen (ca. 100 Schwangere pro Jahr lt. Angaben der DGGG) wird ein Mammakarzinom während der Schwangerschaft oder im Wochenbett diagnostiziert.
Schon die Diagnose Brustkrebs allein bedeutet für viele Patienten einen katastrophalen Einschnitt ins Leben, ist häufig mit Todesangst besetzt und wirkt sich auf viele Lebensbereiche der Betroffenen aus. Liegt zeitgleich eine Schwangerschaft vor, wird diese Problematik ungleich schwieriger, da letztlich zwei Menschen im Mittelpunkt stehen und Nutzen sowie Risiko bezüglich Diagnostik und Therapie abgewogen werden müssen. Valide Daten existieren aufgrund des sehr seltenen Auftretens häufig nicht, so dass eine individuelle Entscheidung im Einklang mit der Patientin getroffen werden muss.
Unsere Anliegen
Individuelle Behandlung und Beratung
Aufgrund dieses sehr facettenreichen Krankheitsbildes in allen Altersstufen ist es als behandelnde Ärzte des Universitäts-Brustzentrum Rostock unsere Aufgabe, Struktur in die Behandlung betroffener Patienten zu bringen und sie auf diesem schweren Weg von Diagnose über Diagnostik und Therapie bis hin zu Nachsorgen in jeglicher Lebenslage zu begleiten und ihnen die bestmöglichsten Behandlungskonzepte zu bieten. Pro Jahr behandelt das Universitäts-Brustzentrum ca. 400 Patienten mit der Erstdiagnose Brustkrebs.
Interdisziplinäre medizinische Betreuung mit Blick in die Zukunft
Da der betroffene Mensch im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht, kümmern wir uns , dem ganzheitlichen Prinzip der Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen folgend, nicht nur um die Therapie körperlicher Leiden, sondern auch um das psychische Wohlbefinden der Betroffenen wie auch ihrer Angehörigen. Dies erfordert neben den notwendigen strukturellen Gegebenheiten eine fachlich hochspezialisierte Expertise sowie die fachübergreifende Zusammenarbeit unterschiedlicher Kliniken und Institutionen auf höchstem Qualitätsniveau. Als universitäre Einrichtung sind diese Voraussetzungen in unserem Hause gegeben und werden stetig auf Qualität überprüft und verbessert.
Im Rahmen dieser fachlich übergreifenden Zusammenarbeit kooperieren wir daher z.B. mit vielen weiteren hochspezialisierten medizinischen Einrichtungen, wie der Universitätsradiologie/-Strahlentherapie und Nuklearmedizin, dem Krebsregister, mit Kollegen aus dem Bereich der Psychoonkologie und des Sozialdienstes, unseren gynäkologischen Kollegen in der Niederlassung und Institutionen/ Selbsthilfegruppen zur Begleitung krebskranker Menschen. Durch fortwehrende und regelmäßige theoretische wie praktische Aus- und Weiterbildung unserer Brustspezialisten national und international sowie deren Tätigkeit in entsprechenden Arbeitsgemeinschaften zur Behandlung von Brusterkrankungen, wie z.B. der Arbeitsgemeinschaft Onkologie und Senologie, ist es uns möglich, eine hochspezialisierte fachlich- theoretische und operative Expertise, wie auch adjuvante, neoadjuvante und supportive Behandlungskonzepte als ganzheitlichen Therapieansatz beim Mammakarzinom vorzuhalten.
Neben den bei uns durchgeführten standardisierten und etablierten Behandlungskonzepten erfolgt zudem u.a. ständig die Teilnahme an unterschiedlichsten Studien, u.a. zur medikamentösen Tumortherapie. Hierzu werden alle an der medikamentösen Tumortherapie beteiligten Ärzte und Study-Nurses geschult und mittels Prüfung zertifiziert zum Prüf- und Studienarzt bzw. Study-Nurse. Die Durchführung und Dokumentation erfolgt stets nach einem vorher festgelegten Protokoll und wird durch übergeordnete Einrichtungen auf Richtigkeit und reibungslosen Ablauf überwacht. Durch die Teilnahme an diesen Studien können wir unseren Beitrag zur Verbesserung der Tumortherapie leisten. Nur durch Forschung wird es möglich sein, die Effektivität einer Therapie zu prüfen und die Behandlung für den Patienten zu verbessern.
Mit eben jenen Leistungen, die nur einen groben Einblick bieten können, möchten wir nachhaltigen Patientennutzen schaffen, denn wir möchten unsere Patienten auch über die abgeschlossene Therapie hinaus begleiten. Daher erfolgt z.B. ein Teil der onkologischen Nachsorgen über unsere Gynäkologischen Onkologen im Hause und in enger Zusammenarbeit mit unseren gynäkologischen Kollegen in der Niederlassung. In regelmäßigen Konferenzen finden Zusammenkünfte mit allen an der Krebserkrankung beteiligten Fachrichtungen statt, in denen das bestmöglichste Behandlungskonzept für den jeweiligen Betroffenen diskutiert und festgelegt wird. Darüber hinaus wird die Patientin stets aktiv bei der Entscheidungsfindung und Durchführung von Diagnostik und Therapie eingebunden und in unterschiedlichsten Belangen beraten, z.B. durch das persönliche Gespräch mit dem Arzt, durch Kontakt zum medizinischen Pflegepersonal und dem ausgehändigten Infomaterial. Die Patienten werden ermutigt, Angehörige in diese Behandlungsprozesse zu integrieren. Hierdurch können das psychosoziale Umfeld für die Betroffene stabilisiert und Ängste abgebaut werden.
Förderung der Brustkrebsvorsorge
Das Universitäts-Brustzentrum Rostock ist zudem an der ständigen Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Brustkrebs interessiert und möchte durch Integration und Optimierung der Teilbereiche Prävention, Früherkennung, inklusive Screening (z.B. Mammographiescreening und intensivierte Krebsfrüherkennungsmaßnahmen bei Patientinnen mit einer genetisch bedingten Brustkrebsform), Diagnostik, operative, systemische und radioonkologische Therapie sowie Nachsorge dieses Ziel erreichen. Da alle beteiligten Disziplinen ständig an einer Optimierung der Patientenversorgung auf der Basis der „evidence-based medicine" nach nationalen bzw. internationalen Leitlinien arbeiten und das transparente und überprüfbare Qualitätsmanagementsystem (zertifiziert nach ISO 9001) zur Qualitätssicherung und – verbesserung beiträgt, sieht sich das das Universitäts- Brustzentrum Rostock als Kompetenzzentrum für benachbarte Kliniken und niedergelassene Kollegen. Durch die Beteiligung unserer Klinik an der Zertifizierung nach ISO 9001 und nach Qualitätsstandards der Deutschen Krebsgesellschaft leisten wir unseren Beitrag zur qualitativen Verbesserung der Versorgungssituation von Brustkrebspatienten in der Region und überregional.
Spezialisierung auf hohem fachlichen Niveau
Auch die fortwehrende und regelmäßige nationale und internationale Teilnahme unserer Brustspezialisten an Aus- und Weiterbildungen im Rahmen von Kongressen und Workshops (sowohl als aktive Teilnehmer in Form von Vorträgen und Posterpräsentationen als auch in passiver Form als Zuhörer) sowie deren Tätigkeit in entsprechenden Arbeitsgemeinschaften zur Behandlung von Brusterkrankungen, wie z.B. der Arbeitsgemeinschaft Onkologie und Senologie, können das hohe Qualitätsniveau der medizinischen Versorgung unserer Patienten aufrechterhalten und stetig verbessern. Hierzu trägt ebenfalls die enge Kooperation und der kontinuierliche Informationsaustausch mit den niedergelassenen gynäkologischen und fachfremden Kollegen in Form regelmäßig geplanter und durchgeführter Fortbildungsveranstaltungen, der Interdisziplinären Tumorkonferenz, der Qualitätszirkel und der ständige persönliche Kontakt im Einzelfall bei.
Das Universitäts-Brustzentrum ist sich seiner Vorbildfunktion für die ganzheitliche Versorgung und Betreuung von Patienten mit Brustkrebs bewusst und möchte auch andere Kliniken unterstützen, die „evidence-based medicine“ sowie die Leitlinien-orientierte und qualitätsgesicherte Medizin voranzutreiben und zu verbessern.
Wir sind für Sie da
Telefonisch in einem persönlichen Gespräch oder auch via Internet per Email ist es Ihnen wie auch unseren Kooperationspartnern und unseren zuweisenden niedergelassenen Kollegen jederzeit möglich, mit unserer Einrichtung Kontakt aufzunehmen und in Kontakt zu bleiben. Für Verbesserungsvorschläge, Rat oder auch nur Fragen stehen wir daher mit unseren Ansprechpartnern gern zur Verfügung. Schauen Sie hierzu auf unsere Kontaktseite. Hier finden Sie die notwendigen Kontaktdaten.