Lebensstil, Ernährungsgewohnheiten und psychosoziales Umfeld sind schwer dauerhaft zu ändern. Eine erfolgreiche Gewichtsabnahme ist auch objektiv schwierig.
Während einer unter-kalorischen Kost bzw. Diät nimmt die Muskelmasse ab. Bei einer Gewichtsreduktion um 10kg vermindert sich die Muskelmasse eines Betroffenen um 3-4kg. Da die Muskelmasse mit dem Grundumsatz korreliert, nimmt auch unter einer Reduktionskost der Grundumsatz ab. Der Stoffwechsel wird langsamer.
Daraus ergibt sich für die Praxis: eine andauernde Gewichtsreduktion durch Diät ist nur dann gewährleistet, wenn der Patient seine Energieaufnahme fortlaufend weiter reduziert, da bei der Gewichtsabnahme auch der Grundumsatz reduziert wird. Das heißt, die Patienten müssen zur Fortsetzung des Gewichtsverlustes ständig weniger essen. Diese Anforderung ist im Alltag kaum zu verwirklichen.
Deshalb kommt es unter einer Reduktionskost üblicherweise nach einer gewissen Zeit zu einer Gewichtskonstanz auf Grund der oben angegebenen Zusammenhänge. Für die Betroffenen resultieren dann häufig Unzufriedenheit und Frustration, was im Umkehrschluss wiederum in eine verminderte Motivation, unter Umständen in ein Frustessen mit einer erneuten Gewichtszunahme münden kann.
Natürlich ist begleitend zu einer Diät immer eine Bewegungstherapie (soweit die Gelenke es erlauben) notwendig. Leider erweist sich eine langfristige Anpassung an ein Bewegungsplus selbst innerhalb von geführten Programmen nur bei 50-60% der Teilnehmer als erfolgreich
In der Zusammenfassung aller Aspekte, kann eine gezielte und langfristige Gewichtsreduktion nur mit professioneller Hilfe und einem hohen Maß an Eigenmotivation erreicht werden.