Logo Klinikum Südstadt Rostock gross orange

Endokrine Chirurgie

Im Fachgebiet der endokrinen Chirurgie befassen wir uns mit der operativen Behandlung von Erkrankungen hormonproduzierender Drüsen. Dazu zählen Eingriffe bei Schilddrüsenveränderungen, aber auch Erkrankungen von Nebenschilddrüsen, Nebennieren und die der sogenannten neuroendokrinen Tumore (NET) des Verdauungssystems.

Die vielfältigen Erscheinungsformen endokriner Erkrankungen machen für die Planung einer optimalen Behandlung oder Operation eine enge Zusammenarbeit mit den Kollegen der Inneren Medizin (Endokrinologie) und der Radiologie zwingend erforderlich, um Lokalisation und Ausmaß der Erkrankung so sicher wie möglich festzustellen. Zum Einsatz kommen neben Hormonbestimmungen in Blut und Urin (u. a. selektive Blutentnahmen mit Hormonbestimmungen im Rahmen einer Gefäßröntgenuntersuchung) auch Computertomografien (CT),  Magnetresonanztomografien (MRT) oder spezielle Ultraschalluntersuchungen. Auf der Grundlage dieser Untersuchungsbefunde kann dann ein geeignetes, oft auch minimal invasives Operationsverfahren, geplant werden.

Mit der schon während einer Operation durchgeführten Feingewebsuntersuchung wird die Qualität des operativen Eingriffes erhöht und das Auftreten von Wiederholungserkrankungen minimiert. Nicht selten muss nach diesen Operationen eine medikamentöse Verordnung eines Hormon-Präparates eingeleitet werden. Die ambulante Nachsorge erfolgt dann durch Ihre Haus- oder Fachärzte oder in besonderen Fällen durch unsere interdisziplinären Fachambulanzen oder Spezialpraxen in Ihrer Wohnortnähe.

 

alle ausklappen

Schilddrüsenchirurgie

Operationen wegen gut- und bösartigen Veränderungen an der Schilddrüse zählen zu den häufigsten Eingriffen in der Endokrinen Chirurgie. Durch Reihenuntersuchungen (Papillon-Studie 2001) ist bekannt, dass in Deutschland jeder Dritte eine vergrößerte Schilddrüse aufweist und dass bei jedem Zweiten Schilddrüsenknoten auftreten. Nur selten sind die knotigen Veränderungen der Schilddrüsen so groß, dass diese Schluckstörungen oder Luftnot verursachen. Dementsprechend werden in Deutschland jährlich etwa 100.000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt. Dabei werden 2.500-5.000 neue Fälle eines zumeist noch kleinen und gut behandelbaren Schilddrüsenkarzinoms entdeckt.

Wenn bei Ihnen spezielle Symptome oder Veränderungen an der Schilddrüse festgestellt werden, wird Ihr Haus- oder Facharzt im Regelfall eine entsprechende Diagnostik einleiten. Sollte sich daraus gegebenenfalls ein Operationsgrund ergeben oder wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben können Sie uns gerne kontaktieren.

Nebenschilddrüsenchirurgie

Wesentlich seltener sind krankhafte Veränderungen an den Nebenschilddrüsen. Diese kleinen etwa linsengroßen Drüsen befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Schilddrüse und regeln im Wesentlichen unseren Kalziumstoffwechsel. Erkrankungen der Nebenschilddrüsen gehen häufig mit erheblichen Störungen der Knochensteifigkeit einher. Manchmal sind aber auch Veränderungen am Magen (gutartige Geschwüre) oder der Nierenfunktion (z.B. Nierensteine) möglich. Bei der Behandlung dieser Erkrankungen kommt es insbesondere auf eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit von Spezialisten an. Im Falle einer notwendigen Operation sind spezielle Testverfahren während des Eingriffs notwendig.

Nebennierenoperationen

Die Nebennieren sind zwei kleine hormonproduzierende Drüsen, welche sich jeweils am oberen Rand unserer beiden Nieren finden. Sie geben eine Reihe von stoffwechselaktiven Hormonen ab, die eine Reihe von Regelsystemen unseres Körpers beeinflussen (z.B. Blutdruck, Fettstoffwechsel oder Teile der Nierenfunktion). Krankhafte Veränderungen können zu erheblichen Störungen führen, so dass mitunter nur die operative Entfernung der befallenen Nebenniere bleibt. Zumeist steuert dann die verbleibende Nebenniere der Gegenseite wieder das Hormongleichgewicht. Fast immer können diese Operationen in minimal invasiver Technik ohne großen Schnitt durchgeführt werden. Aber auch hier gilt, je größer die Veränderung ist, desto mehr steigt das Risiko einer möglichen bösartigen Entartung.

Eingriffe bei NET

Unter sogenannten Neuroendokrinen Tumoren (NET) verstehen wir heute eine Vielzahl von unterschiedlichen Tumorformen, welche den gesamten Verdauungskanal, nicht selten aber auch die Bauchspeicheldrüse oder Leber befallen können. In ihrer Hormonaktivität können sich diese Tumoren sehr unterscheiden und somit eine Vielzahl von Symptomen verursachen.

Gerade bei dieser Erkrankungsart ist im Vorfeld einer fast immer durchzuführenden Operation eine sehr subtile und ausgefeilte Diagnostik notwendig. In Abhängigkeit von der endgültigen Gewebetypisierung nach einer Operation muss dann ein individuell auf Ihre Situation maßgeschneidertes Nachsorgeprogramm durchgeführt werden. Gerne erläutern wir Ihnen Einzelheiten dazu.