Schmerztherapeutische Behandlung
Die Schmerztherapie ist eine der 4 Säulen der Anästhesie und beinhaltet sowohl die Behandlung akuter Schmerzen, die z. B. nach einer Operation, nach einem Unfall oder im Rahmen einer akuten Erkrankung innerer Organe entstehen, als auch die Therapie chronischer Schmerzen wie z.B. Migräne und Rückenschmerzen.
Akutschmerztherapie
Der Narkosearzt verabreicht dem Patienten bereits vor der Operation hochwirksame Schmerzmittel, um eine Schmerzentstehung zu vermeiden.
Auch die schmerzlindernden Medikamente für die postoperative Phase werden durch den Narkosearzt festgelegt. Hierbei werden oft verschiedene Medikamente kombiniert, um eine gute Schmerzreduktion zu erreichen Zusätzlich können durch medikamentöse Blockaden von Nervenbahnen Schmerzempfindungen in bestimmten Körperregionen vorrübergehend ausgeschaltet werden (Regionalanalgesie). Auch durch physikalische Maßnahmen wie spezielle Lagerungen, Anwendung von Kälte oder Wärme kann eine Schmerzlinderung erreicht werden.
Für Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden oder deren Schmerzen mit den üblichen Methoden nicht beherrschbar sind, steht ein Konsildienst der Schmerztherapeuten zur Verfügung.
Chronische Schmerztherapie
Mögliche Therapiebausteine
- Medikamentöse Schmerztherapie
- Neuraltherapie
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Psychologische Schmerztherapie
- Entspannungsverfahren
- Patientenedukationsgruppen
Tagesklinik für Schmerztherapie
Die Tagesklinik für Schmerztherapie ist eine Spezialeinrichtung zur Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen des Bewegungssystems, Kopf- und Gesichtsschmerzen, Nervenschmerzen, durchblutungsbedingten Schmerzen, Ganzkörperschmerzen sowie Patienten mit CRPS (früher Morbus Sudeck). Außerdem werden Patienten mit Medikamentenfehlgebrauch hier behandelt.
Chronische Schmerzen erfordern entsprechend der vielfältigen Entstehungsmechanismen eine aufeinander abgestimmte Kombination sich ergänzender Behandlungsverfahren, die sowohl körperliche, seelische als auch soziale Aspekte berücksichtigen. Dieses bio-psycho-soziale Schmerzmodell ist Grundlage des multimodalen Therapieansatzes. Dabei kommen alle etablierten Verfahren der modernen Schmerztherapie nach individuell abgestimmten Therapieplänen zur Anwendung.
Für diese multimodale Therapie arbeitet das Team aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen, Psychotherapeuten, Schwestern, Physiotherapeuten Ergotherapeuten und Sozialarbeitern zusammen um u.a. folgende Therapieziele zu erreichen:
- Erkennen schmerzauslösender Faktoren
- Entdecken und Wiederbeleben von Ressourcen
- Erhöhung der Selbstwirksamkeit der Patienten
- Optimierung, ggf. Reduktion der Medikamente
- Reduktion schmerzbedingter Funktionsstörungen
- Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
- Wiederaufbau sozialer Kontakte
- Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität
Die Behandlung erstreckt sich über 20 Arbeitstage in einem teilstationären Programm.