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Angiographie und Endovaskuläre Therapie

Eine Angiographie ist die Darstellung von Blutgefäßen mit einem Röntgenkontrastmittel.

Um das Kontrastmittel in das zu untersuchende Gefäß einzubringen, wird eine Schlagader (meistens in der Leiste) punktiert und ein dünner Spezialkatheter eingeführt, der dann bis zur Untersuchungsregion vorgeschoben wird.

Für Patienten mit Gefäß- und Nierenerkrankungen bieten wir die nierenschonende CO2-Angiographie an.

Mit einer Röntgenanlage, die mehrere Bilder pro Sekunde aufnehmen kann, werden jeweils vor und während der Kontrastmittelgabe Aufnahmen angefertigt. Dabei werden die Bildinformationen in einem Computer abgespeichert und verarbeitet (digitalisiert). Es wird zunächst eine Maske erstellt, auf der Knochen und Weichteilschatten wie auf einer normalen Röntgenaufnahme vorhanden sind. Der Computer subtrahiert dieses Bild vom danach aufgenommenen Kontrastmittelbild. Das Ergebnis ist eine Abbildung der Gefäße ohne Überlagerung durch andere Körperstrukturen. 

Diese Technik erlaubt die Darstellung auch sehr feiner Gefäßstrukturen. So lassen sich Gefäßeinengungen (Stenosen) und Verschlüsse bzw. austretendes Blut diagnostizieren. Außerdem bietet das Verfahren zahlreiche minimalinvasive Behandlungsmöglichkeiten, die unter der Rubrik Endovaskuläre Therapie beschrieben sind.

Die Diagnostik und Therapie erfolgt in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen (Gefäßzentrum, Tumorzentren etc.), um jedem Patienten eine individuell abgestimmte und optimale Behandlung anbieten zu können.

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Was muss ich vor der Untersuchung beachten?

Vor der Untersuchung sollten Sie 4 Stunden nichts essen, können aber trinken.

Am  Vortag können Sie – sofern Ihr Hausarzt keine Einwände hat – regulär essen und trinken. Tabletten und sonstige Medikamente können zur üblichen Zeit eingenommen werden. Vorherige Rücksprache ist bei der Einnahme von Blutverdünnern, metforminhaltigen Tabletten (Diabetes mellitus), Schiddrüsenüberfunktion, Nierenfunktionseinschränkung und Allergie oder Kontrastmittelunverträglichkeit notwendig.

Nach der Untersuchung müssen Sie Bettruhe einhalten, um eine Nachblutung an der Punktionsstelle zu vermeiden. Dabei richtet sich die Zeitdauer nach dem Eingriff, der Größe des benutzten Materials und der Blutgerinnung. 

Wie verläuft eine DSA-Untersuchung?

Nach örtlicher Betäubung wird die Leisten- oder Armarterie mit einer dünnen Nadel punktiert. Über diese Nadel werden im nächsten Schritt ein Führungsdraht sowie nach Entfernung der Nadel über den Draht ein dünner (ca. 1mm) Katheter eingeführt, der bis in die Höhe des zu untersuchenden Gefäßes vorgeschoben wird. Dieses Vorschieben ist nicht schmerzhaft, da Gefäße in ihrem Inneren keine Schmerzempfindungzellen haben.

Nach Entfernen des Führungsdrahtes kann dann durch schnelle Injektion eines jodhaltigen Kontrastmittels durch den Katheter das gewünschte Gefäßsystem dargestellt werden. Während der Aufnahme verspüren Sie ein kurzzeitiges Wärmegefühl. Sie sollten ruhig liegen bleiben und gegebenenfalls kurzzeitig die Luft anhalten.

Die Bilder werden digital gespeichert und stehen dem behandelnden Arzt zur weiteren Planung der Therapie zur Verfügung.

Nach der Untersuchung müssen Sie Bettruhe einhalten, um eine Nachblutung an der Punktionsstelle zu vermeiden. Dabei richtet sich die Zeitdauer nach dem Eingriff, der Größe des benutzten Materials und der Blutgerinnung. Deshalb verbleiben Sie nach der Untersuchung für einige Zeit in unserem Hause.

Was ist eine CO2-Angiographie?

Bei Patienten mit Nierenerkrankungen besteht durch den Einsatz von Röntgenkontrastmittel die Möglichkeit einer Verschlechterung der Nierenfunktionen.

Deshalb bieten wir für Patienten mit Gefäß- und Nierenerkrankungen die nierenschonende CO2-Angiographie an. Dabei wird statt des Röntgenkontrastmittels Kohlendioxid zur Darstellung der Blutgefäße eingesetzt.

Was ist eine Endovaskuläre Therapie?

Die Behandlung beginnt wie eine DSA-Untersuchung. Im weiteren Verlauf können vom Innern der Blutgefäße minimalinvasiv unterschiedliche Behandlungen durchgeführt werden.

Wir bieten die nachfolgend aufgeführten Prozeduren an:

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Wiedereröffnung von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen

Mit speziellen Kathetern können verengte oder verschlossene Blutgefäße oder Dialyseshunts ohne Operation von innen wiedereröffnet werden (Dilatation, PTA, Angioplastie). Dabei setzen wir je nach Situation auch hochmoderne medikamentenbeschichtete Materialien oder Stents (Gefäßstützen) ein.

Fast immer ist anschließend die Einnahme von blutverdünnenden Meikamenten notwendig.

Ihr behandelnder Arzt informiert Sie darüber.

Bei einem akuten Verschluss von Schlagadern oder Bypässen kann ohne Operation nach einer Gefäßpunktion von innen mit Spezialkathetern eine Wiedereröffnung durch Absaugen oder medikamentöses Auflösen von Blutgerinnseln erfolgen.

Gefäßverschluss bei Blutung, Gefäßmissbildung, Tumor

Gefäße, welche Tumore oder Gefäßmissbildungen versorgen oder aus denen es aus unterschiedlichen Gründen blutet, können über einen Katheter mit besonderen Materialien verschlossen werden (Embolisation).

Siehe dazu auch Endovaskuläre Embolisation oder Chemoembolisation von Tumoren.

Embolisation oder Chemoembolisation von Tumoren

Auf dem Weg über die Blutgefäße ist die Behandlung spezieller Lebertumore möglich.

Für Patienten mit Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC), bei denen keine Operation möglich ist, bieten wir dieses minimal-invasive Verfahren an.

Für die transarterielle Chemoembolisation (TACE) wird über die Leistenschlagader die Leberarterie mit einem dünnen Schlauch sondiert und von dort aus Medikamente in die tumortragenden Gefäßäste injiziert. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus einem gefäßverschließenden Material und einem Chemotherapeutikum.  Die Dauer der Prozedur liegt zwischen 45 und 90 min. Ein stationärer Aufenthalt von etwa 2 - 3 Tagen ist notwendig.

Um einen optimalen therapeutischen Effekt zu erzielen, sind in der Regel mehrere Behandlungen im Abstand von mehreren Wochen erforderlich.

Behandlung der oberen Einflussstauung mittels Cavastent

Die obere tumorbedingte Einflussstauung zählt zu den onkologischen Notfällen und wird durch einen zentralen Venenverschluss verursacht. Die Symptome Zyanose, Schwellung von Hals, Gesicht, Schulter und Arm sowie Kopfschmerzen sind sehr belastend.

Nach Punktion der Leistenvene wird die Verschlußstrecke vorsichtig mit einem feinen Draht passiert und anschließend ein Stent zur Wiedereröffnung eingesetzt. Die primäre Eröffnungsrate der Stentbehandlung ist mit über 90% erfreulich hoch. Entsprechend bilden sich die quälenden Symptome sehr rasch zurück.

Entfernung intravasaler Fremdkörper

Fremdkörper im Gefäßsystem sind selten, können aber (wenn vorhanden) angiographisch gefangen und ohne Operation entfernt werden.

Nach solchen Behandlungen ist zur Vermeidung von Nachblutungen aus der Punktionsstelle Bettruhe erforderlich.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Ansprechpartner

Dr. med. Andreas Knopke +49 (0)381 4401 - 6401